„Das ist ja irre. Da fühlt man sich wie Iron Man.“ Und tatsächlich hat es etwas von einem Superhelden, sobald man in einem Exoskelett steckt.
"Als Solution Manager Industry gestalte ich mensch-zentrierte Interaktionsräume für industrielle Anlagen und Maschinen von heute und morgen."
Als Gestalter mensch-zentrierter Systeme durfte ich die Produkte der PAEXO-Reihe bei einem Besuch in der Ottobock Experience World in Duderstadt selbst ausprobieren. Bei meinem ersten Kontakt mit dieser faszinierenden Interaktionsform hat mich der Exoskelett-Experte Dr. Samuel Reimer begleitet, er ist Business Developer & Product Manager für Exoskelette.
Erfahren Sie mehr über eine - nicht so weit - entfernte Zukunft aus dem beschaulichen Duderstadt. Auf zu den Exoskeletten!
Beschleunigt durch Technologien, dreht sich die Welt stetig schneller. Wir haben auch einen Begriff kreiert, der diese Entwicklung kanalisieren soll: Die digitale Transformation. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen birgt diese Entwicklung jedoch nicht nur Chancen. Die Beschaffenheit unserer Umwelt nimmt nach wie vor nur selten Rücksicht darauf, wenn körperliche Eigenschaften und Fähigkeiten nicht der Norm entsprechen. Oder haben Sie schon einmal versucht, einen Touchscreen mit einer Hand-Prothese zu bedienen? Inklusion und barrierefreie Konzepte nehmen mit der technischen Durchdringung des öffentlichen Raumes eine neue Qualität ein.
Einschub: Neben unserer internen Forschung arbeiten wir an mehreren Forschungsprojekten zusammen mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel zu AVASAG.
Ottobock hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau diese Lücke zu schliessen. Bereits seit 1919 verfolgen innovative Produkte und Technologien des Unternehmens das Ziel, das Leben ihrer Anwender und Anwenderinnen zu verbessern. Verlorene und eingeschränkte Körperfunktionen werden unter Zuhilfenahme moderner Technologien aus Sensorik, Robotik und künstlicher Intelligenz wieder hergestellt. Hierzu gehören heute mikroprozessorgesteuerte Kniegelenke, computergesteuerte Beinorthesen oder die bemerkenswerte Michelangelo Hand-Prothese.
Das oberste Ziel besteht in der steten technischen Weiterentwicklung, um das Leben der Anwender und Anwenderinnen zu verbessern.
Sogenannte „Wearable Human Bionics“ erweitern die Produktpalette. Hierzu gehören auch die von uns getesteten PAEXO-Exoskelette. Sie werden heute erfolgreich zur Entlastung des Menschen in vielfältigen Produktions- und Arbeitsbereichen wie der Automobilindustrie, der Kommissionierung oder auch im Handwerk eingesetzt. Die passiven Körpererweiterungen beugen Verletzungen vor und reduzieren effektiv die Lasten, die auf den Gelenken und Knochen der Anwendenden bei Überkopf-Arbeiten oder beim Heben eines schweren Gegenstandes wirken.
Es bleibt festzuhalten: Der Mensch wird zunehmend technisiert. Wir tragen intelligente Uhren, die unsere Körperfunktionen überwachen und smarte Brillen, die den Blick in digitale Parallelwelten ermöglichen. Die Ära der Exoskelette hat gerade erst begonnen. Aber auch unsere Umwelt ist zunehmend geprägt von smarten Gebäuden, Städten und interaktiven Gegenständen. Schon heute kommt kaum noch ein Alltagsgegenstand - von der Strassenlaterne bis zum Mülleimer - ohne Sensoren und „Kleinstrechner“ aus. Dies bildet die Grundlage für die vernetzte Smart City von morgen.
Interaktive Systeme der Zukunft sind vielschichtig und ohne explizite Hilfestellung kaum zu durchschauen. Für die Verschmelzung von Mensch, Technologie und Umwelt zu intuitiven Interaktions(t)räumen sorgen daher interdisziplinäre Expertenteams aus Städteplanern, Produktdesignern, ITlern und Experience-Experten, wie unsere Kolleginnen und Kollegen bei Ergosign.
Die mensch-zentrierte Gestaltung intuitiver, selbsterklärender Systeme ist wichtiger denn je. Sie stellt sicher, dass sich auch in Zukunft die Technik nach dem Menschen richtet - und nicht anders herum. Bei richtiger Anwendung kann dies mit Hilfe mensch-zentrierter Gestaltungsprinzipien und Methoden sichergestellt werden. Das gilt für bildgestützte User Interfaces als auch die Interaktion mit Gegenständen wie Exoskeletten und anderen sogenannten Smart Things.
Mensch-zentrierte Gestaltungsprinzipien und der verantwortungsvolle Einsatz von Technologie sichern den selbstbestimmten Umgang des Menschen mit technischen Hilfssystemen.
Bei Ergosign gestalten wir seit 20 Jahren Produkte und Services, die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen und ihr Leben bereichern. Wir machen Technologie beherrschbar und sorgen für einen sinnvollen Einsatz. Viele technikgetriebene Unternehmen müssen sich die Perspektive auf den Menschen erst erschliessen. Ottobock hat diesen Gedanken seit Gründung tief verankert. Dies ist nur ein Aspekt von vielen, der das Unternehmen in einer technologiefokussierten Welt so wertvoll macht wie nie zuvor.
Die Skepsis vor modernen Technologien ist absolut nachvollziehbar. Bei verantwortungsvoller Anwendung ist sie jedoch weitestgehend unbegründet. Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, autonome Systeme und Exoskelette haben das Potenzial, unsere Umwelt positiv zu gestalten. Unternehmen wie Ottobock bestärken mich in meiner Haltung als bekennender “Technologie-Optimist”. Die mensch-zentrierte Gestaltung von interaktiven Systemen - ob direkt am Körper, auf bunten Displays oder um uns herum - besitzt das Potential, unsere Welt ein bisschen lebenswerter zu machen. Der wichtigste Schlüssel bei der Gestaltung dieser Zukunft: Der Mensch.
Um unsere Kunden optimal beraten und unterstützen zu können, analysieren wir Zukunftstrends sehr genau. Wir hatten im Rahmen unseres Besuchs auch die Gelegenheit zu einem inspirierenden Gedankenaustausch zwischen Exoskelett-Experten und UX Designern.
Lesen Sie dazu hier in Kürze unser Interview.